Borghorst - Das Jugendorchester Borghorst haut auf die Pauke. „Wir bieten unseren Schülern ähnliche Leistungen wie die Musikschule und möchten deswegen auch ähnlich unterstützt werden“, sagt Vorsitzende Ingeborg Northoff, was alle ihre Vorstandskollegen und die Mitglieder denken.

Worum es genau geht? Im Mai steht die Verabschiedung der neuen Satzung für den Musikschul-Zweckverband auf der Tagesordnung des Rates. Kern ist eine Umstellung der Finanzierung. Künftig sollen die Beiträge der Mitgliedsgemeinden des Zweckverbandes, das sind Laer, Horstmar, Altenberge, Nordwalde und Steinfurt, ausschließlich nach der Einwohnergröße berechnet werden. Zurzeit ist die Höhe der Umlage zu 30 Prozent von der Zahl der Musikschüler abhängig. Darin sieht das Jugendorchester eine dauerhafte Benachteiligung. So müsse sich die Musikschule über neue Schüler keine großen Gedanken machen, wenn das Geld so oder so fließe.

Das Jugendorchester könne sich hingegen nur aus den Elternbeiträgen finanzieren - und müsse trotzdem noch mehr Belastungen tragen als die Musikschule. „Allein was wir in den letzten Jahren in den maroden Pavillon gesteckt haben, geht auf keine Kuhhaut“, schimpft Nicolas Pepping. Von den jährlich steigenden Heizkostenzuschüssen gar nicht zu reden. Demgegenüber würden Einrichtungen wie das Jugendorchester nicht nur Musikunterricht erteilen, sondern durch Freizeitangebote und Erziehung die Kinder von der Straße holen und soziale Kompetenz vermitteln. Ein Engagement, was Ingeborg Northoff in keinster Weise durch die Öffentlichkeit honoriert sieht. „Sonst schreibt man sich das Ehrenamt dick auf seine Fahnen, wenn es hart auf hart kommt, interessiert es aber niemanden.“

Nach den Berechnungen des Jugendorchesters erhält die Musikschule pro Unterrichtseinheit einen Zuschuss von 463 Euro. Ohne Nutzungsgebühren zahlen zu müssen. Von dem Kuchen hätte das JOB auch gerne ein Stückchen ab.

Bei Bürgermeister Andreas Hoge verhallte der Paukenschlag ohne Reaktion. Jetzt hoffen die JOB-Verantwortlichen, dass die Politik in ihre Melodie miteinstimmen kann. Ehe es aus Sicht des Vereins zu spät ist. Das wäre dann der Fall, wenn die neue Satzung für den Musikschul-Zweckverband vom Rat verabschiedet würde.

Bei einem Gespräch mit Bürgermeister Andreas Hoge stieß der Vorstand auf taube Ohren. In einem Antwortschreiben heißt, dass von einer „vergleichbaren quantitativen Unterrichtsleistung nicht ausgegangen werden kann“. Hoge rät zur Zusammenarbeit der Institutionen. Das Jugendorchester will diesem Tipp nicht folgen, es möchte jetzt erst einmal wissen, was die Parteien im Stadtrat dazu sagen.


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